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Von Buchenwald nach Europa

Gespräche über Europa mit ehemaligen Buchwald-Häftlingen in Frankreich

Erschienen am 15.04.2013
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941830141
Sprache: Deutsch
Umfang: 312
Format (T/L/B): 22.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Im Konzentrationslager Buchenwald waren Menschen aus fast allen europäischen Nationen inhaftiert. Um das eigene Überleben im Lager sichern zu können, mussten neue soziale Praktiken erlernt werden, die über die jeweils unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen und Prägungen vor der Haftzeit hinausgingen. In dieser Zwangsgemeinschaft war nationenübergreifende Solidarität eher selten. Dennoch hatten viele Inhaftierte Ideen davon, was Europa ist und wie es mal aussehen könnte. Solche Ideen wurden ins Lager mitgebracht, entstanden dort und wurden heftig debattiert. Für andere wiederum bekam Europa erst nach dem Lager eine Relevanz, als ein aus der Angst resultierendes Konstrukt, dass sich die Geschichte so oder ähnlich wiederholen könne: Welche Erfahrungen, Vorstellungen, Hoffnungen oder Sehnsüchte haben oder hatten die Menschen von Europa, die in Buchenwald – sei es für Tage, sei es für Jahre – inhaftiert waren? Inwiefern verändern sie sich über die Zeit, werden aufgrund anderer Erfahrungen brüchig und desillusioniert oder visionär und mythisch? Interessante und zum Teil verblüffende Antworten darauf wurden in Frankreich gefunden, geht doch ein Weg von Buchenwald nach Europa über Frankreich. Die Franzosen waren nicht nur zahlenmäßig eine bedeutende Gruppe in Buchenwald, sie spielten auch im lagerinternen Widerstand eine gewichtige Rolle. Noch heute gibt es in Frankreich einen gut organisierten Verband ehemaliger Häftlinge: engagierte Menschen, die Auskunft geben.

Autorenportrait

Ronald Hirte, Historiker und Archäologe, Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Veröffentlichungen u.a.: Offene Befunde. Zeitgeschichtliche Archäologie und Erinnerungskultur (Goslar 2000). Hannah Röttele, Kulturwissenschaftlerin, organisierte in einem französischen Verein den deutsch-französischen Jugendaustausch, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Friedrich von Klinggräff, freier Autor und Journalist in Genf. Leiter des Goethe-Prüfungszentrums in der Westschweiz. Zuvor Pressesprecher der Stadt Weimar und stellv. Generalsekretär des Komitees zur Förderung der deutsch-französisch-polnischen Zusammenarbeit (Weimarer Dreieck) e.V. Veröffentlichungen u.a.: ›Auf der Suche nach der verlorenen Revolution‹ (Berlin 1989).