Beschreibung
Sechzehn Jahre alt ist Prosper, als
sein größter Wunsch endlich in
Erfüllung geht: Schildträger des
Prinzen Gorthyn zu werden. Gemeinsam
mit seinem Diener und
Freund Conn begleitet er Gorthyn
an den Hof des Königs Mynyddog
in Dyn Eidin, dem heutigen
Edinburgh, und zieht mit den
glorreichen Dreihundert gegen
die mächtig gewordenen Angeln.
Glücklich erlebt er die Gemeinschaft
und den Mut der Dreihundert.
Doch Mynyddog ist nicht
König Artus und die Stämme im
Norden Britanniens halten nicht
zusammen …
Autorenportrait
Rosemary Sutcliff (1920 – 1992) gehört zu den
herausragenden Autorinnen der englischen
Jugendliteratur. Für ihre erstklassigen historischen
Romane wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Im Verlag Freies Geistesleben sind
von ihr u.a. erschienen: Die Artustrilogie, Das
Hexenkind, Scharlachrot, Der Ausgestoßene,
Randal der Ritter, Lied für eine dunkle Königin,
Der Adler der neunten Legion, Der silberne Zweig,
Die Fackelträger, Troja und die Rückkehr des
Odysseus und Die Blutfehde.
Leseprobe
«Du jagst wohl heute auf eine andere Weise als wir alle», sagte Gorthyn. Ich blieb ganz still stehen und erwiderte seinen Blick. Er schnippte mit einem Finger an meinem Bogen: «Oder - das scheint mir allerdings eine dumme Frage - war das für mich?» Er fragte das mit halblauter Stimme, es war nicht für jedermanns Ohren bestimmt. Ich schüttelte den Kopf: «Für den weißen Hirsch.» «Warum?» «Es wäre besser für ihn gewesen, als von den Hunden in Stücke gerissen zu werden.» Der Prinz betrachtete mich eine Zeit lang nachdenklich, dann lächelte er. Ich habe keinen anderen Menschen kennengelernt, der ein solches Lächeln gehabt hätte wie Gorthyn, es war nicht zu breit, aber es schien Flügel zu haben. «Du also auch, Prosper, Sohn des Gerontius. Und alles nur, weil dieses Geschöpf mit seinem sanften, milchweißen Fell etwas Magisches hat. Zumindest bin ich nicht der einzige Behexte in deines Vaters Jagdgründen.» Ich erinnere mich, dass in dem Moment, als ich zu ihm aufschaute, ein Gefühl großer Treue von mir zu ihm überging, und ich wusste, dass dieses Gefühl mich nicht mehr verlassen würde, solange wir beide lebten.