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Sexismus

Geschichte einer Unterdrückung

Erschienen am 17.09.2020
26,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783406757976
Sprache: Deutsch
Umfang: 416
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Zwar ist Sexismus spätestens seit #Aufschrei und #MeToo wieder in aller Munde. Doch meist wird bloß hitzig aneinander vorbei diskutiert statt auf der Grundlage von Wissen zu argumentieren. Susan Arndt versteht Sexismus als umfassendes Denk- und Herrschaftssystem. In ihrem grundlegenden Buch beschreibt sie sowohl seine Geschichte als auch, wie er sich bis heute äußert. Denn nur, wenn verstanden wird, was Sexismus eigentlich alles ist, kann er erkannt, verlernt und strukturell nachhaltig unterwandert werden – und koste es auch, Gewohntes und Privilegien aufzugeben. Nicht wenige übersehen alltäglichen Sexismus oder leugnen ihn; und wird er kritisiert, stößt das auf Widerstand und Vorwürfe, zu moralisch oder politisch korrekt zu sein. Viele ziehen es inzwischen vor, sich gar nicht mehr zu äußern. Es gibt aber keine neutrale Position gegenüber Sexismus. Denn Sexismus ist ein umfassendes Denk- und Herrschaftssystem, das sich in die DNA unserer Gesellschaft eingeschrieben hat. Susan Arndt identifiziert als seinen Kern das Postulat der binären Zweigeschlechtlichkeit. Es ermöglicht patriarchalische Herrschaft und legt die Grundlagen für die Diskriminierung von Frauen* sowie von homosexuellen, inter*sexuellen und trans*-geschlechtlichen Personen. Auch Männer* werden durch Sexismus als Individuen normiert und können dabei gebrochen werden. Das Buch zeigt diese systemischen Zusammenhänge von Sexismus als Machtsystem und Wissensarchiv auf, analysiert, warum er so mächtig werden konnte und beschreibt seine aktuellen Facetten. Dabei erzählt es auch von Alternativen und Gegenstrategien.

Autorenportrait

Susan Arndt ist Professorin für englische Literatur- und Kulturwissenschaft und anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth.

Rezension

"Der kulturwissenschaftliche, gut geschriebene Essay verbindet mehrere Stränge, die bisher im feministischen Diskurs kaum zusammen gedacht wurden. (…) Susan Arndt legt einen erhellenden Überblick vor.“ "Susan Arndt bettet das, was sie erlebt, in eine fundierte Analyse ein (…) Sie unterfüttert ihre Beobachtungen mit detailreichem Wissen (…) Aber vor allem blickt sie kritisch darauf, wie Sexismus durch Gesetzgebungen unterstützt wird (…) Arndts kenntnisreicher Blick zurück hilft vor allem auch, aktuelle Diskussionen besser zu verstehen.“ "Ein so informatives wie engagiertes Buch (…) eine umfassende, theoretisch und persönlich gesättigte Darstellung, die konkrete Fragen nach Frauenrechten, eher abstrakte Thesen der Gender Studies und historische Forschung verbindet.“ "Ein lesenswertes Buch, das mit Klarheit aufzeigt, wo und wie sexistische Strukturen gesellschaftlich in unserem Alltag verankert sind und fortdauern. (...) Es ist zu hoffen, dass dieses Buch ein breites Publikum findet, denn wie anders wäre der gesellschaftliche Diskurs zum Thema Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit, wenn alle dieses Buch gelesen hätten.“ "Der kulturwissenschaftliche, gut geschriebene Essay verbindet mehrere Stränge, die bisher im feministischen Diskurs kaum zusammen gedacht wurden. (…) Susan Arndt legt einen erhellenden Überblick vor.“ "Eine innovative Analyse von Sexismus als gewordenem System. Durch Exkurse in viele unterschiedliche (Themen-)Felder wird deutlich, dass es heute, ebenso wie vor hundert Jahren, vielfältige Feminismen braucht.“ "(Das Buch setzt) darauf, dass profundes Wissen über die Ursprünge der Machtungleichheit hilft, diese zu überwinden. Wenn Wissen hilft, dann ist (ist dieses Buch) jedenfalls hochdosierte Medizin.“ "Eine gut zu lesende Mischkulanz aus theoretisch-akademischen sowie aktivistischen (wie etwa #MeToo, #TimesUp) und historischen Ausführungen (…) »Sexismus – Geschichte einer Unterdrückung« möchte dazu einladen, Sexismus zu verstehen und auf dieser Basis so weit es geht zu verlernen.“ "Klar, seit #MeToo und #Time's Up ist das Thema Sexismus so präsent wie nie zuvor. Doch wo kommt er her? Und wie kann man ihn bekämpfen? Höchste Zeit, sich genügend Wissen anzueignen, um endlich was zu verändern!“ "Die ‚Geschichte einer Unterdrückung‘ ist sowohl versierten Leser*innen als auch Neulingen auf diesem Gebiet sehr zu empfehlen. Denn sie vermittelt viel neues Wissen und den kämpferischen Drang, Sexismus mit allen Mitteln zu bekämpfen.“

Inhalt

Wie ein Vorwort Mein Leben hat mich auf dieses Buch vorbereitet Zum Anliegen und Aufbau des Buches 1.1. Sexismus als Ideologie von heterosexuellerZweigeschlechtlichkeit 1.2. Sexismus, Macht und die Herrschaft des Patriarchats 1.2.1. Über die Wechselwirkung von Macht, Herrschaft und Gewalt 1.2.2. Patriarchalische Herrschaft: Mythos und Politik 1.3. Sexismus: Diskriminierung und Privilegien 1.4. Sexismus: Eine Definition 1.5. Chauvinismus, Machoismus, Marianismo 1.6. «Strategischer Essentialismus» (Spivak) und warum von Frauen* und Männern* die Rede ist 2.1. Biologische und soziale Erzählungen über Geschlecht 2.2. u ist F – meint was genau? 2.3. Frau* und Recht(losigkeit) 2.3.1. Moral, Ethik und Recht 2.3.2. Männliche Vormundschaft und Frauen* ohne Rechte 2.3.3. RechtsGeschichte in Zeiten männlicher Vormundschaft 3.1. Sexistische, sexuelle Gewalt 3.1.1. Femizid und gezielte Tötungen vonFrauen*/Mädchen* 3.1.2. Vergewaltigung 3.1.2.1. Vergewaltigung als sexistische Macht und Gewalt 3.1.2.2. Gesellschaftlicher und rechtlicher Umgang mit Vergewaltigung 3.1.3. Sexuelle Belästigung 3.2. Frau*, Bildung(slosigkeit) und Erwerbsarbeit 3.2.1. Bildung und Arbeit für Frauen* in historischer Perspektive 3.2.2. Gleicher, doch nicht gleich 3.2.3. Mutterschaftsarbeit im gesellschaftlichen Kontext 3.2.4. Prostitution: «Sexarbeit» oder sexuelle Gewalt? 3.3. Repräsentation 3.3.1. Sprachliche Repräsentation und Kommunikation 3.3.1.1. Das generische Maskulinum 3.3.1.2. Sexistische Begriffe und Redewendungen 3.3.1.3. «Herr und Frau». Tücken einer alltäglichen Anrede 3.1.4. AusSprechen und Unterbrechen, Reagieren oder Ignorieren? 3.4. Schönheit und Kleidung 3.4.1. Schönheit kann nicht dick sein 3.4.2. Kleidung 3.4.2.1. Hose und Hosentasche versus Rock, Korsett, Dekolleté und Handtasche 3.4.2.2. Vom Badeanzug zur Microkini-Entkleidung 3.4.2.3. Die «Wer fürchtet den Hijab»-Frage 3.5. Diskriminierung von Homosexualität, Inter*sexualitätund Trans*geschlechtlichkeit 3.5.1. Homosexualität 3.5.1.1. Begriffe und Zahlen 3.5.1.2. Historische Entwicklungen 3.5.2. Inter*sexualität und Trans*geschlechtlichkeit 3.5.2.1. Begriffe und Zahlen 3.5.2.2. Historische Entwicklungen 4.1. Macht, Widerstand und Emotion 4.2. Feminismen 4.2.1. Nicht Feminismus, aber kein Feminismus ist es auch nicht. Sich widersetzende Frauen* zwischen Antike und Renaissance . 4.2.2. Aufklärung 4.2.3. Frauenbewegung und Feminismus zwischen 1848 und Nationalsozialismus 4.2.4. Feministische Strukturen und Forderungen im geteilten Deutschland 4.2.5. Feminismen ab 1990 4.2.5.1. Feministische Kritik am Feminismus 4.2.5.1.1. Feminismus und Arbeiter*innen 4.2.5.1.2. Feminismus zwischen Heteronormativitätund Queer Studies 4.2.5.1.3. Feminismus zwischen Rassismus und Intersektionalität 24.2.6. Die Zukunft des Feminismus 4.3. Strategien gegen Sexismus 4.3.1. Internationale Konventionen und Antidiskriminierungsgesetze im deutschsprachigen Raum 4.3.2. on, Frauenbeauftragte und geschützter Raum 4.3.3. Widerständige Sprache 5.1. Sind Frauen* die besseren Menschen? 5.2. Ist Sexismus vorüber? 5.3. «Die Geschichte war eben so» – und wie weiter? Danksagung Anmerkungen Auswahlbibliographie Personenregister