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Weg sein – hier sein

Texte aus Deutschland

Fatah, Sherko / Bothor, Mathias / Abbas, Rasha / Agha, Ayham Majid / Ahmadi, Pegah / Al Alahmadi, Ga
Erschienen am 19.10.2016
24,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783905951974
Sprache: Deutsch
Umfang: 256
Format (T/L/B): 23.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Diese Anthologie versammelt Texte von Autoren, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind und jetzt hier im Exil leben. Einige kamen mit einem Stipendium, andere aufgrund von Arbeitsverträgen, einige haben ein Asylverfahren durchlaufen, andere stecken noch mittendrin. Darum sind es Texte aus Deutschland – Gedichte, Kurzgeschichten oder Erzählungen, die zu diesem Land gehören, genauso wie die Schriftsteller und die Flüchtlinge, die jetzt hier leben. Die Autoren erzählen von ihrer Heimat, dem Alltag, den sie verlassen haben, von Flucht, von Vereinsamung, von einer Existenz in einem fremden Land mit einer fremden Kultur, die ihnen oft auch feindselig begegnet, von Verzweiflung, von Rettung und von neuer Verzweiflung. Ihre Geschichten sind in ihren Heimatländern häufig verboten gewesen und nicht veröffentlicht worden. Hierzulande kennt man ihre Geschichten bislang nicht, weil die Sprachbarriere ihnen ihre Stimme genommen hat. Diese Anthologie stellt Fragen – wer sind die Geflüchteten und warum sind sie gekommen? –, anders als es Journalisten tun. Literatur gibt andere Antworten, sie lässt uns teilhaben an etwas, was wir selber sind, ohne uns dessen bewusst zu sein. Diese Anthologie ist ein Beispiel dafür, auf wie vielfältige formale und inhaltliche Weise uns Literatur mit Welten, mit Sichtweisen und mit uns selbst vertraut machen kann.

Rezension

»Der Blickwinkel von Schriftstellern, die viel tiefer als andere Menschen in ihrer jeweiligen Sprache und Kultur verwurzelten sind, ist in diesem Rahmen ein gänzlich anderer und oft bei weitem facettenreicherer. (...) Auch wenn die Stimme der arabischen Schriftsteller, im Exil und in der Heimat, keineswegs eine leise ist, so geht sie in Deutschland im Lärm des Literatur- und Verlagsbetriebs unverdienterweise unter. Weg sein – hier sein ist auch deshalb kein Buch wie jedes andere, auf das aber hoffentlich noch viele weitere folgen werden.« Lilian Pithan, abwab.eu

»Der Fotograf Mathias Bothor hat alle wunderschön porträtiert. Und wie immer im kleinen Secession Verlag ist das Buch wunderbar gestaltet, es duftet nach Druckerschwärze und gutem Papier. Es wirkt kostbar − vor allem aber, weil auf jeder Seite Zeilen zu lesen sind, die einen fast schon körperlich ergreifen. Berühren, schütteln, erschüttern.« Sabine Vogel, Berliner Zeitung

»Ein Buch mit starken Texten« ZDF Aspekte

»Ein beeindruckendes Buch voller erschütternder Literatur und Biografien.« Katrin Seibold, 3Sat Kulturzeit

»Exilliteratur im Jahre 2016. Reflektiert, anspruchsvoll und ohne das Pathos der Wehleidigkeit. Stimmen, die hierzulande so bislang nicht zu vernehmen waren – und doch das Hierzulande thematisieren.« Jürgen Deppe, NDR Kultur

»Man kommt diesen Menschen sehr nahe.« Terry Albrecht, WDR5

»Viele Texte reflektieren die Zerrissenheit des Vertriebenen, aber auch die Kalamität, auf die Rolle des Flüchtlings reduziert zu werden. Genau dagegen hilft die Lektüre dieses Bandes, der die Autoren von Objekten der Fürsorge (oder der Sorge) zu Subjekten macht.« Martin Ebel, Tagesanzeiger

»Wie sehr Bürgerkrieg und Not Länder auch geistig ausbluten, das zeigt diese Textsammlung, die hoffentlich Nachahmer findet.« Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

»Zu den herausragenden Neuerscheinungen im Bereich politisches Buch gehört ein Band mit Texten von 19 Autoren vor allem aus Syrien, die nach Deutschland geflohen sind: ›Weg sein – hier sein‹.« Jürgen Kanold, Südwest Presse

Inhalt

Sherko Fatah Vorwort Aref Hamza Wie der Tropf an ihrer Hand Nihad Siris Was Sâmi Rîschi erlebte Noor Kanj Ich werde gerettet, um mich an mein Leben zu erinnern Patt Etwas löst sich auf Wenn es schon einen Gott geben muss Meine Tage sind so lang wie die Ewigkeit Kenan Khadaj Ich und die Wunderlampe Ein Gedächtnis voll Leichen Lina Atfah Am Rande der Rettung Rasha Abbas Sie können mich Samt nennen Der Tag, an dem ich in die Verwüstung zurückgekehrte Galal Al Alahmadi Metapher Ich lache nicht mehr Ein abgebrochener Schlüssel Wie man einen Bären in fünf Minuten tötet Raed Wahesh Es fehlt ein Stück vom Himmel über Damaskus Pegah Ahmadi Ouvertüre zum Abschied Harmonie Wucht Rosa Yassin Hassan Über Teigwaren und gesperrte Straßen Yamen Hussein Zwischenräume Hymnen Fußreifen Verbannung Gehweg des Geruchs Ein zweites WENN Buslinie 62 Mohammad Al Attar Youssef war hier Khwala M Dunia Die Nacht und das Unmögliche Eilmeldung Durst Scharfschütze Amer Matar U-Bahn Rakka-Berlin Widad Nabi Kurz vor dreißig, küss mich Der Kaffee als Hausarbeit gegen die Einsamkeit Assaf Alassaf Flüchtling von Amts wegen Ein einziges Grab ist die Welt Ayham Majid Agha Der Freund Die Station Sachen Insomie In Erwartung... Anwesend Milch Fluch Stiche Ein Stein Gerechtigkeit Daher Ayta Letzte Seufzer der Sonne Ramy Al-Asheq Seit ich nicht gestorben bin