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Napoleon

Vor dem Fall - Großgörschen 1813

Reichel, Maik / Stekovics, Janos
Erschienen am 02.05.2013
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899233063
Sprache: Deutsch
Umfang: 320
Format (T/L/B): 28.0 x 21.0 cm

Beschreibung

Am 2. Mai 1813 errang Napoleon in der Schlacht bei Großgörschen, in Frankreich bekannt als „bataille de Lutzen“, einen durch hohe Verluste gekennzeichneten Sieg gegen die preußische und russische Armee, ohne diese jedoch entscheidend zu schlagen. Vorangegangen waren das russisch-preußische Neutralitätsbündnis durch die Konvention von Tauroggen vom Dezember 1812, die preußische Kriegserklärung vom März 1813 und das folgende Gefecht bei Möckern am 5. April 1813. Bei der Schlacht von Großgörschen, die den Auftakt zum sogenannten Frühjahrsfeldzug darstellte, standen erstmals preußische und russische Truppen dem von Napoleon geführten gemeinsamen Feind gegenüber. Dieser rückte am Tag der Schlacht aus Lützen, wo er übernachtet hatte, nach Leipzig vor, während Marschall Neys Korps auf seinen Befehl hin zur Flankensicherung in den Dörfern Groß- und Kleingörschen, Rahna und Kaja stehen blieb. Nachdem die preußischen und russischen Verbände die rechte Flanke von Neys Korps angegriffen und alle vier Orte erobert hatten, kehrte Napoleon mit der Hauptstreitmacht um. Nach mehrfachen (Rück-)Eroberungen der vier Dörfer sowohl durch die Franzosen als auch durch deren Gegner konnte schließlich Großgörschen von den Truppen des Franzosenkaisers behauptet werden. Auf Initiative des russischen Generalfeldmarschalls Wittgenstein traten die Besiegten unter Zar Alexander I. und dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. den Rückzug an. Noch heute wird der Schlacht bei Großgörschen, die auch als Vorspiel der Leipziger Völkerschlacht den Anfang vom Ende Napoleons markiert, während des alljährlich wiederkehrenden Scharnhorstfestes gedacht. Der Name geht zurück auf den preußischen General Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755–1813), der unter anderem als führender Kopf der Militär-Reorganisationskommission großen Anteil an der Neugestaltung der preußischen Armee nach 1806 hatte. Er starb infolge einer Verwundung während der Großgörschener Schlacht acht Wochen später in Prag. Sein Name ist bis zum heutigen Tag in der militärischen Tradition verankert. So wurde sein 200. Geburtstag im Jahr 1955 zum Gründungstag der Bundeswehr. Zahlreiche Denkmäler wie die Schinkel-Pyramide, deren Originalsockel noch heute auf dem Monarchenhügel bei Großgörschen steht, erinnern an die Kämpfe vom 2. Mai 1813. Museen in Lützen und Großgörschen widmen sich ebenfalls dem Ereignis. Um die vier Ortsteile Groß- und Kleingörschen, Rahna und Kaja wurde vor zwei Jahrhunderten erbittert gekämpft. Die „bataille de Lutzen“ ist zu einem historisch bedeutenden Ereignis geworden. Aus Anlass ihres 200. Jahrestages erscheint dieses Buch. Es enthält Beiträge zur Schlacht, gibt Einblicke in die historischen Zusammenhänge und beantwortet unter anderem die Fragen, welche Schuhe die einfachen Soldaten in der Schlacht trugen, wie sie durch Militärmusik motiviert wurden oder welche Belastungen der Krieg für die Zivilbevölkerung brachte. Es ist ein gemeinsames Projekt der Museen in Lützen, Weißenfels und Großgörschen, die im Jahr 2013 neben dieser Publikation auch entsprechende Ausstellungen zur 200. Wiederkehr des Schlachttages von Großgörschen präsentieren.

Inhalt

Inhalt Vorwort Frankreich in Deutschland Isabell Bretsch Großgörschen. Zwischen Borodino und Waterloo Die Zeit der Befreiungskriege Alexander Querengässer Ein „Vive l’Empereur“ gegen „Vaterland! Vaterland!“ Die französische und die preußische Armee vor Großgörschen im Vergleich Gerhard H. Bachmann Geologie und Landschaft Dieter Härtig Die Schlacht bei Großgörschen Inger Schuberth Großgörschen Anfang Mai 1813 – wo waren die Schweden bei der zweiten Lützener Schlacht? Mike Sachse Die Kriegsbelastungen in den Jahren 1806 bis 1813 an Beispielen der Stadt Weißenfels und der Ortschaft Markwerben Rüdiger Peters Napoleon in Weißenfels Russland, Schweden, Preußen, Frankreich Klaus Jürgen Kortmann Scharnhorst – Preußischer Militärreformer während der französischen Besetzung Deutschlands Alexander Querengässer Ney und Blücher Nils Erik Villstrand Drei Küsse, zwei Treffen und eine unerwiderte Liebe Gold gab ich für Eisen Ulf Dräger „… im Reich der schönen Kunst gegründet“ Karl Friedrich Schinkels Einfluss auf Medaillen und Orden in den Befreiungskriegen Von Adlern, Zwiebeln und Holzbeinen Gerhard Bauer Von Adlern, Zwiebeln und Holzbeinen – Militärmusik in den Kriegen der Revolution und Napoleons 1792–1815 Nike Breyer „Feldmarschall v. Blücher erhielt eine matte Kugel ans Bein, die im Stiefel liegen blieb“ Militärische Fußbekleidung zur Zeit der Befreiungskriege (1812–1815) Rückblick und Widerschein Mechthild Klamm, Andreas Stahl Großgörschen 1813 – die Schlacht und die Erinnerung Dieter Härtig Scharnhorstfest Rüdiger Peters Erinnerungsorte in und um Weißenfels 1813 David Th. Schiller „Geschichte wieder lebendig zu machen …“ Ein Reiseführer in die Vergangenheit Astrid Fick Weltgeschichte en miniature – Dioramen rund um Napoleon und zu den Befreiungskriegen im Deutschen Zinnfigurenmuseum in Kulmbach Alexander Querengässer Die Abenteuer des Joseph Bertha Die Macht der Worte Maik Reichel „Bonaparte konnte ein Fixstern werden und er ist eine Sternschnuppe geworden“ Johann Gottfried Seume (1763–1810) – ein politischer Schriftsteller und Außenseiter seiner Zeit Klaus Peterlein Aus dem Leben des Lützowers Friedrich Christoph Förster, Teilnehmer und Dichter der Befreiungskriege 1813–1815 Nachwort Maik Reichel Was ist geblieben?