Beschreibung
Die Heizung knackt, der Banknachbar schnieft: Wie kann man da einen Aufsatz schreiben? Und wenn man sich gerade vorstellt, eine Ameise zu sein – wie soll man da antworten? Enno nimmt tausend Kleinigkeiten wahr, kann sich in jedes Lebewesen hineinfühlen und sich ausgeklügelte Geschichten ausdenken, die auf anderen Planeten spielen. Nur eines kann er nicht: so sein wie die anderen …
Autorenportrait
Astrid Frank, geboren 1966, verdiente ihr
erstes eigenes Geld noch zu Schulzeiten als
Tellerwäscherin in einer Krankenhausküche.
Später studierte sie Biologie, Germanistik
und Pädagogik, arbeitete bereits während
des Studiums als Lektorin und Übersetzerin
für mehrere deutsche Verlage und schreibt
seit 1999 Geschichten für Kinder und
Jugendliche. Sie lebt mit ihrer Familie in
Köln. Im Verlag Urachhaus ist bereits ihr
Jugendbuch Unsichtbare Wunden erschienen.
Leseprobe
»Enno, was ist los mit dir?« Aha! Noch verstehe ich offenbar die Menschensprache. Die Veränderung ist also noch nicht vollständig abgeschlossen. Ich sehe in die weit aufgerissenen Augen meiner Mutter. »Wieso?«, will ich wissen. »Dein Auge! Es zuckt die ganze Zeit. Ist was mit deinem Auge nicht in Ordnung?« »Mein Auge?« Ich taste nach meinem Gesicht. Springt gleich ein Tentakel aus meinem Auge hervor, schwingt hin und her und grabscht nach meiner Mutter? »Das ist ein Tick«, erklärt Elena ungerührt. »Enno hat einen Tick.« Aha, ich habe also einen Tick. Na ja, das ist ja nichts Neues. Ich ticke schon die ganze Zeit nicht richtig. Meine Mutter steht auf, kommt zu mir auf die andere Seite des Tisches und nimmt mich in den Arm.
Inhalt