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Der Name des Windes

Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag

Schwarzer, Jochen
Erschienen am 22.09.2008, 30. Druckaufl., 2024
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608938159
Sprache: Deutsch
Umfang: 864
Format (T/L/B): 22.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Autorenportrait

Rezension

»Ein Fantasyepos, das einen gefangen nimmt ... Ein Autor mit außergewöhnlich vielschichtiger Phantasie, mit ausgeprägtem Sinn für die Transparenz zwischen wirklicher Welt und Parallelwelten, mit großer erzählerischer Gabe, beeindruckender Stilsicherheit (die die deutsche Übersetzung von Jochen Schwarzer und Wolfram Ströle bewahrt) und mit bewundernswerter dramaturgischer Souveränität.« Siggi Seuss, Süddeutsche Zeitung, 03.8.2012

»Rothfuss' Epos hält dem Vergleich mit Tolkien stand, nicht zuletzt dank gewitzten Dialogen mitten in raunenden Episoden.« Hans ten Doornkaat, NZZ am Sonntag, 28.12.2008

»Was für ein Buch! […] Auch wenn dieses Epos noch nicht abgeschlossen ist: Die Lektüre lohnt sich!« Monika Houf, Lehrerbibliothek, 01. Mai 2024

»Die Chronik gilt jetzt schon als Klassiker der Fantasy-Literatur.« Michael Wildauer, Bibliotheksnachrichten, Januar 2021

»Die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit, zu lesen, ist mit der vorliegenden Ausgabe ein ganz exquisites und eindringliches Leseerlebnis, das man nicht mehr missen möchte.« Daniel Bauerfeld, Nautilus Fantasymagazin, 11. November 2020

»"Der Name des Windes" ist vor allem das Werk eines großartigen und wortgewandten Erzählers, der aus dem Werdegang eines Waisenkindes seinen Stoff rund um liebe, Rache, und die Qualen des Außenseitertums spinnt.« Badische Neueste Nachrichten, 6.4.2009

»"Der Name des Windes" ist Fantasy, die auch eingeschworene Gegner zu fesseln vermag.« Jens Poggenpohl, BÜCHER, 2/2009

»Der Platz neben Tolkien ist jetzt besetzt.« Brigitte, 3.12.2008

»Intelligent konstruiert, spannend in Szene gesetzt und voll wunderbarere Fantasie und geistreicher Ideen ist "Der Name des Windes" eine Ausnahme wie ein Standardwerk, nicht nur der Fantasy-Literatur.« Judith Leister, games orbit, Dez./Jan. 2008/09

»Diesen Roman liest man eigentlich nicht - man lebt und erlebt ihn. Das Fantasy-Buch des Jahres. Und wahrscheinlich noch weit mehr.« Christian Endres, Zitty, 20.11.2008

»"Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss, der Auftakt seiner "Königsmörder-Trilogie", ist sehr geeignet, die Vorurteile zu erschüttern. Nicht etwa, weil er erzählerisch radikal modern und heldenfrei von einer nicht feudalen Fantasiewelt erzählen würde. Sondern weil er die Versatzstücke orthodoxer Fantasy zu etwas Lebendigem zusammensetzt. ... Der Amerikaner Rothfuss zeigt, dass konservatives Erzählen nicht stumpfsinnig und mechanisch sein muss.« Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung, 24.10.2008

»Ich spreche von echter Magie, Magie, wie Fantasy-Leser sie von Tolkien, J.K. Rowling oder Cornelia Funcke kennen. Sollten Sie diese Art von Magie in Ihrem Alltag gerade vermissen, dann habe ich genau das Richtige für Sie: "Der Name des Windes", ein exzeptionell intelligenter Fantasy-Roman von Patrick Rothfuss. ... Für mich ist "Der Name des Windes" die überzeugendste Fantasy seit Tolkiens "Der Herr der Ringe", Roman von Musik und Magie, der sich wie eine Kreuzung aus Bob Dylan und Jack Vance liest. Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Sie Patrick Rothfuss' "Der Name des Windes".« Denis Scheck, ARD, druckfrisch, 05.10.2008

»Nur eines ist sicher. Hätte ich die Möglichkeit, einen Fantasy-Preis zu vergeben, so wäre dieses Buch des Autoren Patrick Rothfuss mein einziger Favorit.« Der phantastische Bücherbrief, Nr. 500, www.literra.info, 10/2008

»"Der Name des Windes" ist ganz einfach der beste Fantasyroman der letzten zehn Jahre ... überhaupt eine der besten Geschichten, die im letzten Jahrzehnt erzählt wurden.« The Onion In The New York Times Book Review, Bestseller mass-market fiction, Platz 11, 8.4.2008

Leseprobe

Prolog. Eine dreistimmige Stille Es war wieder Abend geworden. Das Wirtshaus zum Wegstein lag still da, und es war eine dreistimmige Stille. Die vernehmlichste der dreifachen Stille war dumpf und lastend und verdankte sich dem, was fehlte. Hätte ein Wind geweht, so hätte er in den Bäumen geseufzt, hätte das Wirtshausschild quietschend zum Schaukeln gebracht und die Stille wie trudelndes Herbstlaub die Straße hinabgeweht. Wäre das Wirtshaus gut besucht gewesen, hätten sich dort auch nur eine Handvoll Männer aufgehalten, so hätten sie die Stille mit Geplauder und Gelächter erfüllt, mit dem Radau und Bohei, den man in dunklen Abendstunden in einer Schenke erwartet. Wäre Musik erklungen. aber nein, natürlich erklang keine Musik. All das fehlte, und so blieb es still. Im Schankraum saßen zwei Männer an einem Tresenende beieinander. Sie tranken mit stiller Entschlossenheit und mieden ernsthafte Gespräche über beunruhigende Neuigkeiten. Und indem sie das taten, fügten sie der großen, dumpfen Stille eine kleine, mürrische hinzu. Daraus entstand eine Art Legierung, ein Kontrapunkt. Die dritte Stille war weit weniger vernehmlich. Hätte man eine Stunde lang gelauscht, so hätte man vielleicht begonnen, sie im Dielenboden des Raumes oder in den Holzfässern hinterm Tresen zu erahnen. Sie lag in der steinernen Masse des schwarzen Kamins, der noch die Wärme eines erloschenen Feuers barg. Sie lag im langsamen Hin und Her eines weißen Leinentuchs, das die Maserung des Tresens entlangfuhr. Und sie lag in den Händen des Mannes, der dort stand und eine Mahagonifläche polierte, die bereits im Lampenschein glänzte. Der Mann hatte leuchtend-, ja flammenrotes Haar. Seine Augen blickten dunkel und abwesend, und er bewegte sich mit einer Sicherheit, die sich aus vielfältigem Wissen speiste. Das Wirtshaus gehörte ihm, wie ihm auch die dritte Stille gehörte. Und das war nur recht und billig so, denn sie war die größte der dreifachen Stille und schloss die anderen ein. Sie war so tief und so weit wie der Spätherbst. Sie wog so schwer wie ein großer, vom Fluss glatt geschliffener Stein. Es war der geduldige, schnittblumenhafte Laut eines Mannes, der darauf wartet zu sterben. Minus drei Talente (Kvothe der Magier erzählt von seiner Aufnahmeprüfung auf die arkanische Universität) Die Universität lag im Zentrum einer kleinen Stadt. Diese Stadt war jedoch ganz anders als Tarbean mit seinen gewundenen Gassen und dem ewigen Abfallgestank. Es war eher ein schmuckes Städtchen, die Straßen waren breit und die Luft rein. Zwischen den kleinen Häusern erstreckten sich Rasenflächen und Gärten. Doch da diese Stadt ganz den Bedürfnissen der Universität diente, stachen einige Besonderheiten ins Auge. So gab es hier beispielsweise zwei Glasbläsereien, drei bestens bestückte Apotheken, zwei Buchbindereien, vier Buchhandlungen, zwei Bordelle und eine wirklich unverhältnismäßig große Zahl von Schenken. Eine hatte am Eingang ein großes Holzschild mit der Aufschrift 'KEINE SYMPATHIE!' Ich fragte mich, was nicht-arkane Gäste wohl von dieser Mahnung halten mochten. Als ich auf die Bibliothek zuschritt, erinnerte mich das Haus mit seiner grauen, fensterlosen Fassade an einen riesigen Graustein. Nach all den Jahren des Wartens konnte ich es kaum glauben, dass ich dort war. Ich ging um das Gebäude herum, bis ich den Eingang fand, ein massives Steintor, das weit offen stand. Darüber, tief in den Stein gemeißelt, standen die Worte Vorfelan Rhinata Morie. Die Sprache war mir unbekannt. Es war kein Siaru. vielleicht Yllisch oder Temisch. Noch eine weitere Frage, die es zu beantworten galt. Hinter dem Steintor gelangte man in einen Vorraum mit einer Holztür. Ich zog sie auf, und ein kühler, trockener Lufthauch streifte mich. Die Wände waren aus nacktem, grauem Stein, und ein gleichmäßiges, rötliches Licht von Sympathie-Lampen breitete sich im Raum aus. Auf einem großen, hölzernen Schreibtisch lagen etliche große Registrierbücher, die aufgeschlagen waren. Hinter dem Schreibtisch saß ein junger Mann, der nach einem waschechten Kealden aussah. Er hatte die charakteristische rötliche Gesichtsfarbe, dunkles Haar und dunkle Augen. 'Kann ich dir helfen?', fragte er mit schnarrendem Siaru-Akzent. 'Ich möchte in die Bibliothek', sagte ich. Ich hatte ein Hochgefühl im Bauch, und meine Handflächen waren feucht. Er musterte mich, versuchte offenbar mein Alter einzuschätzen. 'Bist du Student?' 'Angehender', sagte ich. 'Ich muss nur noch die Zulassungsprüfung absolvieren.' 'Das musst du zuerst erledigen', erwiderte er streng. 'Ich kann hier niemanden hereinlassen, der nicht eingeschrieben ist.' Er wies auf die Registrierbücher. Das Hochgefühl fiel in sich zusammen. Ich machte mir nicht die Mühe, meine Enttäuschung zu verhehlen. 'Darf ich mich nicht wenigstens ein paar Minuten umsehen? Ich komme von sehr weit her.' Ich sah zu den beiden Flügeltüren hinüber, die aus dem Raum hinausführten. Die eine war mit PRÄSENZ beschriftet, die andere mit MAGAZIN. Hinter dem Pult gab es noch eine kleinere Tür mit der Aufschrift NUR FÜR PERSONAL. Sein Miene milderte sich ein wenig. 'Nein, das geht nicht. Das würde Ärger geben.' Er musterte mich erneut. 'Willst du wirklich die Zulassungsprüfung absolvieren?' Ich nickte. 'Ich wollte bloß vorher noch hierher kommen', sagte ich und sah mich in dem ansonsten leeren Raum um; ich betrachtete die geschlossenen Türen und überlegte, wie ich ihn dazu bringen konnte, mir Zutritt zu gewähren. Bevor mir etwas einfiel, ergriff er wieder das Wort. 'Wenn du das wirklich willst, solltest du dich sputen. Heute ist der letzte Tag. Und manchmal machen sie schon mittags Schluss.' Mein Herz pochte. Ich war davon ausgegangen, dass die Prüfungen den ganzen Tag stattfanden. 'Wo muss ich hin?' 'Hollows.' Er wies zum Ausgang. 'Links entlang. Ein flaches Gebäude mit. bunten Fenstern. Zwei große. Bäume davor.' Er hielt inne. 'Ahorn? Heißen die so?' Ich nickte, eilte hinaus und lief die Straße hinab. Zwei Stunden später betrat ich aufgeregt die Bühne eines Theatersaals in Hollows. Der Raum war abgedunkelt, nur auf den Tisch der Meister fiel Licht. Ich trat an den Rand dieses Lichtkreises und wartete. Die Gespräche der neun Meister verstummten allmählich, und sie fassten mich in den Blick. Sie saßen an einem großen, halbmondförmigen Tisch, der erhöht war, so dass sie, obwohl sie saßen, auf mich herabsahen. Es waren streng blickende Männer mittleren bis hohen Alters. Einen Moment lang herrschte Schweigen, und dann forderte mich der Mann, der in der Tischmitte saß, mit einer Handbewegung auf vorzutreten. Ich vermutete, dass er der Rektor war. 'Tritt näher, dass wir dich sehen können. So ist es recht. Wie heißt du, mein Junge?' 'Kvothe, Sir.' 'Und weshalb bist du hier?' Ich sah ihm in die Augen. 'Ich will hier studieren. Ich will Arkanist werden.' Ich sah sie nacheinander an. Einige wirkten belustigt, aber keiner sonderlich erstaunt. 'Du bist dir aber bewusst', sagte der Rektor, 'dass die Universität der weiterführenden Bildung dient — nicht der grundlegenden?' 'Ja, Sir, das weiß ich.' 'Also gut', sagte er. 'Dürfte ich dann dein Empfehlungsschreiben sehen?' 'Ich fürchte, ich habe keines, Sir. Ist das denn unbedingt notwendig?' 'Es ist üblich, dass man einen Bürgen hat', erklärte er. 'Und zwar möglichst einen Arkanisten. Dessen Schreiben legt uns dar, über welche Kenntnisse du bereits verfügst, wo deine Stärken liegen und wo deine Schwächen.' 'Der Arkanist, bei dem ich gelernt habe, heißt Abenthy, Sir. Aber er hat nie ein Empfehlungsschreiben für mich verfasst. Dürfte ich Euch selbst davon berichten?' Der Rektor nickte ernst. 'Leider fehlt uns ohne irgendeinen Beweis die Möglichkeit festzustellen, ob du tatsächlich bei einem Arkanisten in die Lehre gegangen bist. Hast du nicht irgendetwas, das deine Behauptungen bestätigen könnte? Irgendwelche sonstigen Schreiben?' 'Er hat mir ein Buch geschenkt, ehe sich unsere Wege trennten, Sir. Er hat ... Leseprobe

Schlagzeile

'Für mich ist "Der Name des Windes" die überzeugendste Fantasy seit Tolkiens "Der Herr der Ringe".' Denis Scheck (ARD, druckfrisch, 5.10.08)