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Der jesuitische Heroidenbrief

Zur Christianisierung und Kontextualisierung einer antiken Gattung in der Frühen Neuzeit

Erschienen am 14.06.2012
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110260267
Sprache: Deutsch
Umfang: 945
Format (T/L/B): 23.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Zwischen 1514 und 1663 wurde die antike Gattung des Heroidenbriefes nahezu ausschließlich von neulateinischen Dichtern gepflegt. Da der genannte Zeitraum in der Gattungsgeschichte bislang kaum behandelt ist, erschließt diese Studie die Heroidensammlungen der wichtigsten Autoren Eobanus Hessus, Andreas Alenus, Jacob Bidermann, Baudouin Cabiliau, Jean Vincart, Jacob Balde, indem es ihre literaturhistorischen Kontexte (mittelalterliche Vorläufer, Bedingungen und Medien der Ovid-Rezeption, zeitgenössische poetologische Diskussionen) aufzeigt und sie in Einzelanalysen jeweils exemplarischer Briefgedichte zugänglich macht. Dabei spielen v.a. die Modi der christianisierenden Transformation ihres antiken Vorbildes, Ovids Heroides, die mannigfachen intertextuellen Bezüglichkeiten ‑ auch untereinander ‑ sowie die Frage nach der funktionalen Bestimmung dieser Gattung im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Genera eine zentrale Rolle. Auch die Wandlungen der Gattung durch innovative Auswahl biblischer, hagiographischer oder profangeschichtlicher Stoffe, durch die Ausweitung formaler Darstellungsmöglichkeiten (Zyklusbildung, Allegorie, Text-Bild-Kombinationen) oder durch poetologische Reflexionen der Autoren werden aufgezeigt.

Autorenportrait

Jost Eickmeyer, Universität Heidelberg.